Hochschultypen

Hochschulen lassen sich in Universitäten, Fachhochschulen, Berufsakademien, und Hochschulen mit besonderer Ausrichtung unterteilen. Die verschiedenen Typen unterscheiden sich hinsichtlich der angebotenen Studiengänge und der Gewichtung von Theorie- und Praxisorientiertheit.

Universitäten zeichnen sich durch Wissenschaftlichkeit und Forschungsorientierung aus. Ihr Studienangebot ist breit und umfasst Studiengänge der Natur-, Geistes-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Es gibt einige Studiengänge, die ausschließlich an Universitäten angeboten werden: Lehramt (Ausnahmen sind Pädagogische Hochschulen in Baden-Württemberg), Medizin, Pharmazie und Jura.

Das Studium an einer Universität verlangt von dir im Regelfall eine hohe Selbstverantwortung und die individuelle Gestaltung des Studienverlaufs. Wenn die Zugangsvoraussetzungen erfüllt sind, berechtigt ein universitärer Bachelorabschluss zur Aufnahme eines Masterstudiengangs an einer Fachhochschule oder Universität. Die Ausbildung an Universitäten ist wissenschaftlich ausgerichtet und eröffnet den Weg in die Forschung. Zudem sind nur Universitäten promotionsberechtigt.

Fachhochschulen, auch „Universities of Applied Science” (übersetzt ‘Hochschulen der angewandten Wissenschaft‘) genannt, bieten praxisorientierte Studiengänge an, die an konkreten Berufsfeldern orientiert sind. Das Angebotsspektrum erstreckt sich von den Bereichen Wirtschaft, Gesundheits- und Sozialwissenschaften, Ingenieurwesen, Agrar- und Forstwirtschaft, Medien und Informationswesen bis hin zu Gestaltung und Design.

Der Bachelorabschluss einer Fachhochschule berechtigt bei Erfüllung der Zugangsvoraussetzungen sowohl zur Aufnahme eines Masterstudiengangs an einer Fachhochschule als auch an einer Universität. Besonders an einem Fachhochschulstudium ist, dass es oft ein bis zwei Praxissemester sowie mehrere kürzere Praktika beinhaltet.

Hochschulen, die speziell auf duale Studiengänge ausgerichtet sind, heißen Berufsakademien oder Duale Hochschulen. Diese bieten vor allem Studiengänge aus den Bereichen Wirtschaft und Technik an. Ausbildung und Studium nehmen hier gleich viel Zeit in Anspruch und wechseln sich im Dreimonatsrhythmus ab.

Zugangsvoraussetzungen sind neben der fachgebundenen oder allgemeinen Hochschulreife ein dreijähriger Ausbildungsvertrag mit einem Praxispartner. An diesen Ausbildungsbetrieb werden ebenfalls personelle und sachliche Voraussetzungen gestellt. Die Anzahl der Mitarbeitenden muss es zulassen, dass du gut eingearbeitet werden kannst. Darüber hinaus müssen Praxisinhalte vermittelt werden, die sich mit den Inhalten des Studienfachs gleichen.

Kunst- und Musikhochschulen, Fachhochschulen für öffentliche Verwaltung und Polizei, Pädagogische Hochschulen und Universitäten der Bundeswehr sind Hochschulen mit einer besonderen Ausrichtung. Das Angebotsspektrum dieser Hochschulen variiert entsprechend der jeweiligen Ausrichtung. Oft werden Fächer angeboten, die nicht oder nur selten im Studienangebot der Fachhochschulen oder Universitäten enthalten sind (Fächer im Bereich Kunst und Musik) oder die nicht ohne Weiteres zugänglich sind (Polizei, öffentliche Verwaltung).

Besonders ist, dass die Aufnahme des Studiums mit einer Form von Eignungsprüfung oder Bewerbung verknüpft ist, sich also im Regelfall nicht allein auf die Durchschnittsnote der Hochschulzugangsberechtigung stützt. Bei der Polizei, der öffentlichen Verwaltung und der Bundeswehr befähigen die Abschlüsse für eine Laufbahn im gehobenen Dienst.