Daten verstehen und nutzen „in einer kommunikativen und vermittelnden Rolle“: Artur, Student des Studiengangs Informations- und Datenmanagement an der Fachhochschule Potsdam hat genau das für sich entdeckt.
Data Steward, Webdesigner oder Wissensverwalter. Klingt das nicht nach vielversprechenden Berufsbildern? Und wer sagt eigentlich, dass der Studiengang Informations- und Datenmanagement (IuD) für Organisierte, analytisch Veranlagte aber auch Kreative genau das Richtige sein kann? Halt, Stopp – wir wissen wer das weiß. Es ist Artur, Student des Bachelorstudiengangs Informations- und Datenmanagement an der Fachhochschule Potsdam (FHP). Er berichtet uns im folgenden Interview, wie er die Faszination der Digitalisierung und die Möglichkeiten, diese später in der Privatwirtschaft voll auszuleben, für sich im Studium an der FHP entdeckt hat.
Warum hast du dich für den Studiengang Informations- und Datenmanagement entschieden?
Informations- und Datenmanagement zu studieren war mein frühester Kindheitstraum! Kleiner Scherz am Rande: Tatsächlich war es eher eine Mischung aus Hobbys, früher gemachten Studien- und Berufserfahrungen und auch die Selbstreflexion, welche mich zu dieser Entscheidung bewogen.
Nach meinem Abi hatte ich keine Vorstellung, wer ich sein wollte. In der Oberstufe hatte ich naturwissenschaftliche Leistungsfächer und spielte mit dem Gedanken, Lehrer zu werden. Letztendlich wurden vier Semester Chemie und Biologie an der Freien Universität Berlin daraus. Trotz faszinierender Lerninhalte entsprach das Arbeiten „im stillen Kämmerlein“ bzw. isoliert im Labor aber nicht meinem Charakter. Ich sah jedoch bestätigt, dass das Erklären von Dingen und die Organisation meiner Kommiliton:innen mir großen Spaß machte.
„Dabei formte sich auch ein Bild: Wissenschaftliche Methodik — ja, gerne. Aber bitte eher privatwirtschaftlich und dabei in einer kommunikativen, vermittelnden Rolle!“
Nebenher arbeitete ich an einem Bio-Backstand, wo ich meine eher introvertierte Art mit der Zeit abstreifte und ein Faible für die Kundenberatung und die Warenpräsentation entdeckte. Im Privaten entwickelten sich bei mir Fähigkeiten im gruppenbasierten Projektmanagement während des ehrenamtlichen Übersetzens von bestimmten Videospielen mit Gleichgesinnten. Zudem war ich schon lange für die Digitalisierung von alten Familienaufnahmen (Fotos, Videokassetten) und ihre Archivierung verantwortlich.
Während der Recherche nach passenden Studienangeboten wurde ich intuitiv auf den Fachbereich Informationswissenschaften der Fachhochschule Potsdam aufmerksam. Anfangs noch an der Bibliothekswissenschaft interessiert, verhalf der hochschuleigene Online-Studienwahl-Assistent (OSA) mir zu meiner Wahl des Studiengangs mit dem eigentlich recht sperrigen Namen „lnformations- und Datenmanagement“. Die beworbene Interdisziplinarität, der Fokus auf moderne Lehr- und Arbeitsmethoden in Zeiten der fortschreitenden Digitalisierung und Automatisierung und die universelle Anwendbarkeit dieser Methoden in der Praxis bewegten mich zur Bewerbung.
Welche Studieninhalte hat der Studiengang Informations- und Datenmanagement?
Neben dem Grundlagenstudium — welches in erster Linie ein Grundverständnis für das wissenschaftliche Arbeiten, für informationswissenschaftliche Begriffe wie Information und Wissen, das Projektmanagement und den Sinn von interdisziplinärer Gruppenarbeit lehrt — zeichnet sich das Profilbild des Studiengangs stark durch seine Schwerpunkte und Wahlfächer aus.
Je nach gewähltem Schwerpunkt fällt das Studienerlebnis voraussichtlich sehr unterschiedlich aus. Die drei Profillinien „Web-Content-Management und digitales Marketing“, „Datenmodellierung und -management“ und „Informations- und Wissensmanagement“ stehen zur Auswahl; die Ersten entsprechen dabei den Web-Entwickler:innen und Verhaltensanalyst:innen mit Veranlagung für Medien und Kommunikationsdesign, die Zweiten den lnformatiker:innen und Datenspezialist:innen mit mathematisch-technischen Aspekten, und die Dritten den Organisator:innen und Wissensverwalter:innen mit rechtlichen sowie betriebswirtschaftlichen Interessen.
Man sollte allgemein keine Berührungsängste vor ausdauernder Arbeit am Rechner, dem Auseinandersetzen mit abstrakten Modellen und Programmiersprachen, einer logisch strukturierten und analytischen Arbeitsweise sowie den kommunikativen Aspekten von Gruppenprojekten haben.
Wie gestaltete sich das Studium für dich? Gibt es auch Praxissemester?
Ich beschäftige mich seit dem vierten Semester mit dem Schwerpunkt Datenmodellierung und -management; mein Wunsch wäre der Einstieg in das Forschungsdatenmanagement und die dokumentarische Betreuung der wissenschaftlichen Tätigkeit von zukünftigen Kolleg:innen. Dazu kommt noch mein Gefallen an medial-kreativen Aufgaben: Meine Arbeit als Werkstudent beim Überarbeiten des hochschuleigenen Online-Studienwahl-Assistenten in der Rolle des Content-Managers und als Teil des Drehteams für neue Dozent:inneninterviews diente als unterhaltsame Abwechslung vom Regelstudienplan!
Im zweiten Semester hatte ich die glückliche Gelegenheit, nach einer Initiativbewerbung, ein 12-wöchiges Teilzeitpraktikum beim Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie am Potsdamer Campus Golm als Forschungsdatenassistent in den Bereichen Wissenschafts- und Transferindikatorik zu absolvieren. Zu meinen Aufgaben gehörte die Prozessanalyse der Erhebung von wissenschaftlichen lndikationsdaten zu biotechnologischen Forschungsprojekten durch die Transferabteilung, die Analyse ihres lnformationsbedarfs und die Optimierung der Datenerhebung. Das alles beinhaltete das selbstständige Einarbeiten in die vertrauliche technische Dokumentation des Instituts, die grafische Modellierung von Betriebsprozessen, die Durchführung von einzelnen Interviews und die testweise Automatisierung der Datenerfassung mit selbst erstellten Onlineumfragen in einem Content-Managementsystem und dazu Excel-Formularen mit VBA-Makros.
Für das „große“ Praktikum im fünften Semester (zwei Wochen Vollzeit) plane ich die Fortsetzung meiner Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut in einem anderen Aufgabenfeld, um hier im Bereich der Marktrecherche, Marktanalyse und Kundenakquise den wissenschaftlichen Output der Projektgruppen verständlich, nutzbringend und zielgruppenbewusst vermarkten zu lernen.
Gibt es besondere Möglichkeiten während des Bachelorstudium des Informations- und Datenmanagements an der FHP?
Im Laufe des Studiums bietet der Studiengang lnformations- und Datenmanagement mehrmals die Gelegenheit, im Rahmen von sogenannten Werkstätten bzw. Labs interdisziplinär mit Student:innen aus anderen Studienfächern zusammenzuarbeiten und fremde Gedankenwelten ein wenig kennenzulernen – so in den ersten Semestern die anderen Informationswissenschaften, später auch andere Fachbereiche. Dies geschieht in von Lehrkräften kurierten und angeleiteten Projekten, die das ganze Semester dauern und mit einem Projektbericht der Arbeitsgruppe enden.
Ansonsten kann die FH Potsdam im Bereich der Informationswissenschaften nur als hervorragend vernetzt beschrieben werden. Die entsprechende Fachwelt in Deutschland ist überschaubar groß und das sogenannte „Potsdamer Modell“ der informationswissenschaftlichen Didaktik hat sich dort einen Namen gemacht. Neben einer hochschuleigenen Werkstudent:innenbörse bieten die beiden Studienpraktika (eines davon ein Praxissemester) und der gelegentliche internationale Austausch mit Partnerhochschulen (z. B. in Kenia) viele Möglichkeiten an, sich frühzeitig und den eigenen Interessen entsprechend zu profilieren. Man muss nur aufgeweckt bleiben und sich auch trauen!
Wieso hast du dich für die FHP entschieden? Gab es eine Alternativhochschule?
Anfangs kam für mich das Institut für Bibliotheks- und lnformationswissenschaft an der Berliner Humboldt-Universität in Betracht. Ich entschied mich jedoch für die FH Potsdam – unter anderem wegen ihrer organisatorischen Aufspaltung des informationswissenschaftlichen Berufsfelds in drei gut verständliche Studiengänge namens Archiv, Bibliothekswissenschaft sowie Informations- und Datenmanagement und wegen der hohen Praxisorientierung einer Fachhochschule. Der Campus ist gut angebunden, modern, gemütlich und im Grünen gelegen; die kleinen Jahrgänge und die sehr nahbar
wirkenden Dozent:innen überzeugten mich. Dazu überzeugt das Logo der Fachhochschule — man hat es mit kreativen Köpfen zu tun! 😉
Bist du im Land Brandenburg geboren und warum studierst du hier?
Geboren wurde ich im Bundesland Berlin und wuchs mein Leben lang in dieser Stadt auf. Während meines Abiturs bauten meine Eltern ein Haus im Brandenburger Havelland, wo ich seitdem wohne. Die Nähe der schönen Kulturstadt Potsdam mit ihren vielen Bildungsmöglichkeiten und die gute Anbindung per Regionalbahn und Buslinie bewog mich, auch dort nach Studienplätzen Ausschau zu halten — primär bei der Universität Potsdam und der Fachhochschule Potsdam. So blieben mir in dieser Zeit auch der Stress der Wohnungssuche und der Mietkosten erspart.
Dein Highlight an der FHP, dein Lieblingsplatz, deine schönste Erinnerung sind …?
Mein persönliches Highlight war der Abschluss des OSA-Projekts, des hochschuleigenen Online-Studienwahl-Assistenten, an dem ich bereits seit dem ersten Semester zuerst im Rahmen eines Werkstatt-Moduls und später als Werkstudent meines Fachbereichs mitgearbeitet habe.
Dass die frühere Version des OSA direkt zu meiner Studienwahl beitrug und ich nun maßgeblich an der funktionalen Redaktion und der Gestaltung der neuen Version mitwirken durfte, macht dies für mich zu einem sehr befriedigenden Erlebnis. Den öffentlichen Auftritt meines Fachbereichs und gewissermaßen auch den der Hochschule mitformen zu dürfen, ist toll. Ich bin stolz, dass mir hierbei auch so früh das nötige Vertrauen geschenkt wurde.
Wann hast du beschlossen, dass du diesen Studiengang studieren möchtest? Wie verlief der Bewerbungsprozess oder besser gesagt, der Immatrikulationsprozess?
Meine endgültige Entscheidung fiel beim Absolvieren des Online-Studienwahl-Assistenten der Fachhochschule Potsdam. Neben der kompetenten und sympathischen Präsentation des Fachbereichs half er mir beim Differenzieren der möglichen Fachrichtungen innerhalb der Informationswissenschaften und der Ausbildung eines konkreten Zukunfts- und Berufsbildes.
Die Bewerbungsphase fiel aufgrund der Abwesenheit eines Numerus Clausus im Grunde aus, die lmmatrikulation war eine reine Formalität, welche über das My-Campus Hochschulportal der FH Potsdam online abgewickelt wurde. Dabei gab es keinerlei Missverständnisse oder Verwaltungsprobleme.
Hattest du vor deiner Studienwahl einen Berufswunsch oder hat sich dieser im Studium schon verändert?
Mein ursprünglicher Wunschgedanke war das Studium des Archiv- bzw. Bibliothekswesens oder der Informatik, was einem beim Stichwort Informationswissenschaften vielleicht auch als erstes in den Sinn kommt. Der Online-Studienwahl-Assistent der FH Potsdam lenkte schließlich meine Aufmerksamkeit auf den Studiengang Informations- und Datenmanagement, welcher fachlich breiter aufgestellt ist und in seinem Studienplan mehrere Schwerpunkte bietet. Dies erlaubt es einem, im Laufe des Studiums während der Auseinandersetzung mit der Lehrmaterie mit seinen Vorlieben bis zu einem gewissen Punkt zu manövrieren und eine fundiertere Berufswahl zu treffen. So entschloss ich mich letztendlich auch für den Fachbereich des Forschungsdatenmanagements.
Wer hat dich bei deinen Entscheidungen beraten?
Auf meinem Weg der beruflichen Selbstfindung war ich größtenteils auf mich allein gestellt. jedoch hat der interaktive Online-Studienwahl-Assistent (OSA) der Fachhochschule Potsdam mit seinen Studierenden- und Dozierenden-Interviews einen großen Beitrag dazu geleistet, mein Interesse allgemein für ihren Fachbereich Informationswissenschaften und konkret für den Studiengang Informations- und Datenmanagement zu erwecken. Der nachfolgende Entschluss fiel mir so leicht.
Check und Danke lieber Artur für dieses interessante Interview. Dank dir sehen wir den Studiengang Daten-und Infomanagement ein ordentliches Fünkchen heller strahlen im großen Kosmos des brandenburgischen Studienangebotes. Wieder bestätigt sich, dass die Studienwahl und Berufswahl uns allen nicht in die Wiege gelegt wird. Nein, es geht um Orientierung – Studienorientierung.
Wie schaut es also bei unseren Leser:innen aus? Du steckst die letzten Monate mitten drin in dieser Phase und hast dich womöglich schon beworben oder immatrikuliert. Dann sagen wir: Glückwunsch! Für dich startet das Wintersemester 2025/2026 schon bald. All jene, die aber genau dieses Interview mit Artur gebraucht haben, heißt es: Jetzt noch bis 30.09. für den Studiengang Informations- und Datenmanagement bewerben! Stell deinen Immatrikulationsantrag im MyCampus-Hochschulportal der Fachhochschule Potsdam und nenne dich in nur wenigen Tagen schon Kommilitone oder Kommilitonin von Artur😉