Jens Draser-Schieb, Geschäftsführer Berliner Süden
„Es geht weniger darum, das Ziel zu erfüllen, als darum, an ihm zu wachsen.“
In der neuen Blogreihe „Studieren in Brandenburg – X – Alumni im Portrait“ stellen wir euch Alumni der brandenburgischen Hochschulen vor, die über eine besondere Brise an Kreativität, Mut, Persönlichkeit und Hands-on-Mentalität verfügen und uns in ihr Berufsleben sneaken lassen. Den Auftakt macht, und hier handelt es sich um eine Ehrensache, Jens Draser-Schieb der Agentur Berliner Süden. Frisch ge-launcht, verdankt die Website studieren-in-brandenburg.de und damit auch die Koordinationsstelle des Netzwerks Studienorientierung Brandenburg sowie die brandenburgischen Hochschulen ihm und seiner Agentur Berliner Süden ihren frischen Anstrich in puncto technischer Funktionalitäten und Design. Und nun zum Interview.
Jens Draser Schieb ist in Coesfeld zur Schule gegangen, hat Kommunikationsdesign an der Fachhochschule Potsdam studiert und 2013 die Agentur Berliner Süden gegründet.
„Es geht weniger darum, das Ziel zu erfüllen, als darum, an ihm zu wachsen.“
Ich habe bereits zu Beginn meines Studiums kleine Aufträge für erste Auftraggeber:innen übernommen. Die FH Potsdam ist im Fachbereich Design sehr alltagsnah aufgestellt, die Aufgabenstellungen und die selbstständige Arbeitsweise bereiten die Studierenden gut auf die Arbeit mit eigenen Kund:innen vor. Bis zum Ende meines Studiums hatte ich so bereits ein Netzwerk aufgebaut. Der Schritt von der Selbstständigkeit neben dem Studium in die Gründung nach meinem Studienabschluss war dadurch nur noch ein kleiner.
Habt ein klares Ziel für eure Gründung vor Augen und arbeitet in kleinen aber stetigen Schritten darauf hin. Das Ziel sollte dabei immer so groß sein, dass es euch das Gefühl gibt, im Moment noch unerreichbar zu sein. Es geht weniger darum, das Ziel zu erfüllen, als darum, an ihm zu wachsen. Und: Denkt skalierbar und automatisiert, wo immer es möglich ist. Egal, ob ihr allein, zu zweit oder im großen Team startet, baut eure organisatorischen und technischen Strukturen im Hintergrund von Beginn an so auf, dass sie mit euch mitwachsen können und euch wiederholende Aufgaben abnehmen.
Wir haben uns im Laufe der Jahre, zuerst eher zufällig, dann mit klarem Ziel, von einer Designagentur zu einer Internetagentur entwickelt. Unser Schwerpunkt liegt in der Programmierung von komplexen Websites und Webapps. Weil wir uns darauf spezialisiert haben, als fester Partner mit befreundeten Designagenturen zusammenzuarbeiten, steht der Designbezug dabei aber nach wie vor im Mittelpunkt. Diese Kooperationen und der damit verbundene Austausch, aber auch die Möglichkeit zwischen dem großen Ganzen und dem Klein-Klein der Projekte und dem Organisatorischen wechseln zu können, ist es, was für mich den Reiz meines Berufs ausmacht.
… Lernender. Die vielleicht wichtigste Eigenschaft, die ich in meinem Studium lernen konnte, ist es, das eigene Wissen und Können stetig zu erweitern. Das kann auf fachlicher Ebene sein, aber auch auf persönlicher, der Übergang ist oft fließend.
Die Gemeinschaft unter den Studierenden, auf dem Campus und in langen Nachtschichten zuhause bei Freund:innen, war einzigartig und hat mir bis heute wertvolle Freundschaften und ein Netzwerk aus Designer:innen und Agenturen geschenkt.
Vor Beginn meines Studiums war ich vom Thema Buch- und Magazingestaltung begeistert und wollte hier einen Schwerpunkt legen. Gleichzeitig war ich sehr an einem Studium interessiert, bei dem das weniger das Künstlerisch-Handwerkliche sondern die konzeptionelle Seite und die Umsetzung mit digitalen Mitteln im Vordergrund stand. Hier hatte die FH Potsdam das attraktivste Profil. Gleichzeitig hätte die FH Potsdam erlaubt, während des Studiums andere Fachbereiche wie das Interfacedesign stärker in seinen eigenen Studienplan aufzunehmen. Auf diese Interdisziplinarität würde ich heute einen noch größeren Wert legen.
hier langjährige Freundschaften entstanden sind und der Grundstein für mein Unternehmen gelegt wurde – das vergisst man nicht.
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