Maria-Liisa Bruckert, Gründerin des KI-Unternehmens IQONIC.AI
“Probiere dich aus! Das Studium ist die perfekte Zeit, um Dinge einfach mal auszutesten.”
“Bessere Haut durch AI? Warum nicht?”, dachte sich Maria-Liisa Bruckert, Alumna der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg und erfolgreiche Unternehmerin und Gründerin des E-Business IQONIC.AI. Technikbegeistert, vielseitig vernetzt und international inspiriert, verfolgte sie über ihr Studium, ihre Arbeit bei Siemens und dank einiger hilfreicher Entwicklungs- und Accelerator-Programme für Start-Ups die Idee des eigenen Unternehmens zur Entwicklung einer Haut und Haaranalyse-Software mittels Künstlicher Intelligenz. Wo das? Auf dem Markt der Kosmetik- und E-HealthTech-Industrie. Und wie? Das erzählt sie dir im Interview unserer Blogreihe „Studieren in Brandenburg – X – Alumni im Portrait“.
Immer mehr Frauen in Deutschland können sich vorstellen, selbstständig zu sein. Prozentual sind sie ”noch” in der Minderheit, wenn man sich die Statistik anschaut. Der Anteil von frauengeführten Start-ups in Deutschland liegt bei 20% (Female Founders Monitor 2022), während Gründerinnen laut KfW-Gründungsmonitor 2023 37% ausmachen. Das kann sich ändern! Maria-Liisa Bruckert hat im Land Brandenburg studiert, den Schritt in die Selbstständigkeit im Jahr 2021 getätigt und steht “voll dahinter”.
“Probiere dich aus! Das Studium ist die perfekte Zeit, um Dinge einfach mal auszutesten.”
Nein, damals wusste ich noch nicht, dass ich einmal ein Unternehmen gründen möchte. Allerdings habe ich mich schon immer sehr für innovative Themen interessiert. Das hat sich auch durch meine Abschlussarbeiten und meine ersten beruflichen Stationen hindurch gezogen – allerdings zunächst im Konzernkontext. Erst einige Jahre später habe ich gemerkt, dass ich Innovation auch selbst mit einer eigenen Gründung umsetzen möchte.
Schon während meines Studiums gab es erste Impulse in diese Richtung, zum Beispiel Gründer:innenwochen oder verschiedene Angebote rund um das Thema Entrepreneurship. Ich habe damals auch das eine oder andere Angebot wahrgenommen, wollte aber erst einmal die fachlichen Grundlagen verstehen und lernen, wie ein Unternehmen funktioniert.
Probiere dich aus! Das Studium ist die perfekte Zeit, um Dinge einfach mal auszutesten, da du in der Regel noch nicht so viel Verantwortung trägst. An der Universität findest du viele Leute, die den gleichen Drive haben und daran interessiert sind, neue Konzepte innovativ umzusetzen. So kannst du das Gelernte direkt in der Praxis anwenden. Das solltest du unbedingt nutzen! Auch die Professor:innen sind gute Anlaufstellen, denn sie sind oft sehr gut vernetzt – so findest du in den meisten Situationen schnell die richtigen Ansprechpartner:innen. Ein belastbares Netzwerk aufzubauen, ist allgemein mein Tipp an alle, die selbst gründen wollen!
Wir bieten mit IQONIC.AI Software-Lösungen im Bereich B2B an – sowohl im kosmetischen, als auch im medizinischen Bereich. Mit der Software von IQONIC.AI können Beauty-Marken ihren Kund:innen ein ganz besonderes Einkaufserlebnis ermöglichen. Mit Hilfe eines Fotos werden Haut und Haare der Käufer:innen mittels Künstlicher Intelligenz untersucht und die individuell passenden Produkte aus dem Sortiment vorgeschlagen. So ermöglichen wir diesen Unternehmen skalierbare und personalisierte digitale Beratung und fördern zugleich ihre Kundenbindung.
Das Beste an meiner Arbeit ist, dass man wirklich etwas bewegen kann. Ich habe die Möglichkeit, unglaublich schnell nach dem Trial-and-Error-Prinzip Entscheidungen zu treffen. Das ist in beide Richtungen spannend: Entweder es fruchtet oder es scheitert – dann habe ich es selbst in der Hand, nachzujustieren.
Ich liebe es, viele verschiedene Themen und Projekte zu haben! Das war schon während meiner Studienzeit so. Mein Studiengang war kulturell sehr divers. Viele verschiedene Nationalitäten und kulturelle Einflüsse trafen hier aufeinander. Da die BTU relativ klein ist, war ich auch viel mit Professor:inenn bei Praxispartner:innen und Partneruniversitäten im Ausland unterwegs. Ein echtes Privileg!
All diese Erfahrungen haben mir neue Horizonte eröffnet und ich habe viel über die Welt gelernt. Das hilft mir jetzt sehr dabei, mein Unternehmen in verschiedenen Märkten zu skalieren.
Auch hier: auf jeden Fall der interkulturelle Austausch! Das sind zum einen die vielen Themenabende mit den internationalen Studierenden, zum anderen auch die Praxiseindrücke aus den verschiedenen Reisen mit dem Lehrstuhl – vor allem die durch China. Sehr prägend war für mich auch die Zeit in Taiwan und das Managen meiner Abschlüsse an zwei Universitäten gleichzeitig.
Im Bachelor habe ich Wirtschaftsingenieurwesen studiert und durch meine Arbeit bei Siemens auch viele praktische Einblicke in die Themen Leadership und Business Development bekommen. Relativ schnell habe ich aber gemerkt, dass man auch ein fachliches (in meinem Fall: technisches) Grundverständnis braucht, um seine spezifischen Themen fundiert vorantreiben zu können. Deshalb war für mich klar: Ich möchte in einem technischen Studiengang mit internationaler Ausrichtung studieren. Nur so konnte ich mir ein technisches Verständnis für meine Branche aneignen, mich sprachlich weiterentwickeln und verschiedene Märkte kennen und verstehen lernen. Ich würde es heute wieder genauso machen!
Der Fokus liegt derzeit auf der Skalierung! Wir wollen relevante Marktanteile in verschiedenen Märkten gewinnen. Auch die technologische Weiterentwicklung ist ein wichtiges Ziel: KI ist derzeit in aller Munde, aber es gibt noch so viel mehr Möglichkeiten, als wir heute sehen.
Langfristig möchte ich meine Erfahrungen weitergeben, um andere voranzubringen – zum Beispiel in der Lehre oder in verschiedenen Gremien/Initiativen. So kann ich dazu beitragen, die Weichen für die Zukunft zu stellen.
…du durch das enge Zusammenspiel von Wissenschaft und Wirtschaft in der Region nicht nur elitäres Wissen aufsaugst, sondern es auch aktiv einbringen kannst. Das empfinde ich als unglaublich bereichernd!
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Folgen erlaubt;-)!
Du hast eine Frage zum Studienangebot Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg und möglichen Berufsperspektiven und Förderungen zur Gründung? Dann los!