Marco und das liebe Geld – Folge 2: Finanzierung des Studiums

Marco wusste nun aufgrund seiner Recherche, dass er während seines Studiums etwa 800 bis 900 € monatlich ausgeben würde. Doch woher sollte das Geld kommen?

Wie kann ich mir mein Studium finanzieren?

Marco wusste, dass seine Eltern dazu verpflichtet waren, ihn während seiner (Hochschul-)Ausbildung zu finanzieren – er wusste aber auch, dass seine Eltern aufgrund der Versorgung seiner jüngeren Geschwister nur begrenzte Mittel hatten, die sie ihm monatlich zur Verfügung stellen konnten. Eine Weile drückte er sich um das unangenehme Thema herum, aber schließlich musste er seine Eltern darauf ansprechen. Wie er erwartet hatte, konnten seine Eltern ihm nur wenig Unterstützung zusichern. Beide waren zwar stolz, dass ihr Sohn sich auf ein Studium beworben hatte. Vor allem sein Vater hätte es jedoch gern gesehen, wenn er sich auf ein duales Studium beworben hätte, bei dem er schon während der Ausbildung Geld bekommen würde. Auch wenn sie ihren Sohn dennoch unterstützen wollten – mehr als 50 € Taschengeld im Monat konnten sie ihm nicht versprechen. Sie vereinbarten aber, dass Marco natürlich sein Kindergeld von etwa 200 € monatlich erhalten würde.

Alle drei setzten große Hoffnungen in das BAföG. Sie wussten, dass es unter anderem davon abhängig war, wie viel Geld die Eltern verdienten und ob man Geschwister hatte, daher rechneten sie sich gute Chancen darauf aus, dass Marco diese staatliche Unterstützung bekommen würde. Ein unverbindlicher BAföG-Rechner, den Marco im Internet fand, unterstützte seine Hoffnung: Demnach würde er den Höchstsatz von 861 € monatlich bekommen! Aber wie funktionierte das mit dem BAföG eigentlich? Er fand heraus: BAföG ist ein Darlehen, das man vom Staat bekommt, von dem man aber nur 50% zurückzahlen muss. Mehr als 10.000 € würde er aber nicht zurückzahlen müssen, auch wenn er mehr als das Doppelte davon als Darlehen bekam. Diese Möglichkeit wollte Marco natürlich nutzen und stellte seinen BAföG-Antrag direkt beim Studentenwerk Potsdam. Sollte er keinen Platz an der Uni Potsdam, aber einen an der TU bekommen, würde er direkt nach der Zulassung BAföG beim Studierendenwerk Berlin beantragen, weil er gelesen hatte, dass er das Geld erst ab dem Monat der Antragstellung bekommen konnte.

Nun wollte Marco sich schon ganz entspannt zurücklehnen. Jannis machte ihn jedoch darauf aufmerksam, dass er bisher keinerlei Sicherheit hatte, ob er überhaupt BAföG bekommen würde – und dass die Überweisung des Geldes etwas auf sich warten lassen könnte. Jannis hatte recht – und Marco informierte sich lieber über weitere Finanzierungsmöglichkeiten. Als nächstes fiel ihm natürlich ein Nebenjob ein. Während seines Auslandsjahrs hatte er schon Erfahrungen damit gesammelt und war nicht abgeneigt, sich Geld hinzuzuverdienen. Selbst wenn er BAföG bekommen sollte, wollte er Geld ansparen, um gemeinsam mit Jannis noch einmal ins Land ihrer Träume, Kanada, gehen zu können.

Doch welchen Job sollte Marco sich suchen? Mit Kellnern hatte er bereits Erfahrung gemacht und könnte sich das wieder auch vorstellen – besonders zog es ihn allerdings nicht wieder zu dieser Tätigkeit. Er überlegte – Babysitten, Nachhilfe oder Aushilfe in einem Geschäft waren zwar keine schlechten Ideen, jedoch nicht ganz sein Ding. Vielmehr hatte er Lust, sich einen Job zu suchen, wo er auch schon etwas lernen würde. Er stieß auf das Deutsche Institut für Ernährungsforschung in Potsdam-Rehbrücke, das perfekt zu seinem Wunschstudium passte. Derzeit waren dort keine Stellen für Studierende ausgeschrieben, doch er nahm sich vor, dieses Institut im Blick zu behalten. Vielleicht ergab sich ja in den nächsten Semestern die Möglichkeit, dort zu arbeiten.

Und eine weitere Finanzierungsmöglichkeiten hatte Marco im Instagram Live von deine.stubb mitbekommen: Stipendien. Marco hielt sich selbst dafür überhaupt nicht für geeignet. War das nicht etwas für die Klassenbesten? Da konnte er mit seinem Abi von 2,1 nicht mithalten. Die zwei Studentinnen hatten jedoch gesagt, es gebe nicht nur leistungsbezogene, sondern auch andere Stipendien. Sie ermunterten sehr dazu, sich auf ein Stipendium zu bewerben, da die Konkurrenz lange nicht so hoch sei wie man glauben könnte. Bei einem Stipendium würde man Geld erhalten, das man nicht zurückzahlen musste – konnte das wirklich sein? Auf der Seite Stipendienlotse.de konnte Marco anhand seiner persönlichen Angaben nach dem richtigen Stipendium für sich suchen – und erhielt tatsächlich ein paar Vorschläge! Er nahm sich vor, sich diese Liste noch einmal genauer anzusehen, sobald er die Zusage für ein Studium erhalten hatte, und sich dann für ein Stipendium zu bewerben!

Marco war froh, schon mehrere Möglichkeiten gefunden zu haben, sein Studium zu finanzieren. Als letzte Chance fiel ihm noch ein Studienkredit ein. Sollte keine seiner anderen Pläne aufgehen, würde er sicher froh über diese Möglichkeit sein, sich sein Studium zu finanzieren. Er war jedoch erleichtert, dass es bisher nicht danach aussah, dass er diese Möglichkeit ausschöpfen müsste – denn er wusste, dass bei einem Kredit Zinsen anfielen und einem – anders als beim BAföG – kein Geld geschenkt wurde…

Marco war optimistisch, mit Kindergeld, BAföG, einem Nebenjob und evtl. sogar einem Stipendium finanziell gut über die Runden zu kommen. In der Tasche hatte er davon jedoch noch nichts. Alles hing davon ab, ob er nun wirklich studieren können würde und wo…

 

Lest in der nächsten Folge, wie Marco sich gemeinsam mit Jannis auf sein Studium vorbereitet und lerne dabei das Hochschulvokabular kennen.