Spot on Wissenschaft! Johanna Kusnick, Masterstudentin Molekularbiologie/Biochemie an der Universität Potsdam
Liebe Johanna,…
…was studierst du und wo?
Ich studiere im Master Molekularbiologie/Biochemie an der Uni Potsdam.
…was fasziniert dich an der Wissenschaft bzw. an deinem Studium?
Mich hat bereits als Kind meine Neugier und Kreativität angetrieben, neue Dinge zu entdecken, auszuprobieren und zu hinterfragen. Wissenschaft hält so viel mehr bereit als stupide Laborarbeit – vielmehr geht es um die Verbindung des wissenschaftlichen Arbeitens mit kreativem Denken. Wissenschaftler:innen sind ebenso kreativ wie Künstler:innen. In der Forschung helfen kreatives Denken und innovative Perspektivwechsel ungemein bei der Problemanalyse, dem Schreiben von Publikationen und in der Gestaltung von Lehrveranstaltungen.
…wie bist du auf das Format Science Slam gekommen?
Der Bereich der Wissenschaftskommunikation hat mich schon seit längerer Zeit interessiert und mit dem Format Science Slam war ich von der Publikumsseite aus schon vertraut. Durch den wachsenden Forschungsstand, sowie Selbstvertrauen wurde der Wunsch, ebenfalls aktiv in diesem Bereich zu sein, immer größer innerhalb des letzten Jahres.
…worum ging es in deinem Slam?
Mein Slam sollte im besten Fall dem Publikum eine Vorstellung vermitteln, woran ich im Rahmen meiner Masterarbeit an der Charité erforsche und was dieses Forschungsfeld der Tumorimmunologie so spannend und relevant macht. Konkret geht es um die Verbesserung der Effektivität von Immuntherapien bei Leberkarzinomen.
…denkst du Wissenschaft, insbesondere dein Forschungsfeld braucht mehr Bühne?
Definitiv! In Forschung und Wissenschaft geht es heute mehr denn je darum, dem Nachwuchsmangel in naturwissenschaftlichen Fächern entgegenzuwirken und die Öffentlichkeit von der Notwendigkeit zu überzeugen, Forschungsgelder in angemessenem Umfang zu bekommen. Ein Science Slam ist nicht dazu da, Bildungsdefizite auszugleichen oder sich Fachwissen anzueignen. Eher ist es das allgemeine Interesse an der Wissenschaft und: den Wissenschaftler:innen selbst.
Ganz besonders liegt mir die Förderung von jungen Frauen in der Forschung am Herzen – denn es gibt genug klugen Nachwuchs und es ist längst überfällig, dass Leistungen von Frauen die gleiche Anerkennung und Sichtbarkeit bekommen. Ich möchte junge Forscherinnen zu einer wissenschaftlichen Karriere ermutigen und bin fest davon überzeugt, dass Chancengleichheit die Wissenschaft enorm bereichern kann, wenn es aktiv eingefordert wird. Traut euch! Lasst euch eure Begeisterung nicht nehmen und euch einreden, dass ihr etwas nicht könntet oder ihr an einem anderen Ort besser aufgehoben wärt. Leidenschaft, Tatendrang und Neugier sind gerade in Zeiten schnelllebiger Meinungskonjunkturen und einer Flut von Fake News wichtiger denn je.
…bietet dir das Land Brandenburg ein gutes Umfeld, um zu studieren und zu forschen? Warum hier?
Potsdam ist und bleibt meine Heimatstadt und ich werde immer eine ganz besondere Beziehung zu ihr haben. Durch meine Forschung im Krebsforschungsbereich zog es mich aufgrund der größeren Auswahl und Möglichkeiten dann aber dennoch an die Charité nach Berlin. Nichtsdestotrotz habe ich das Studium an der Uni Potsdam sehr genossen, viele Freunde fürs Leben kennengelernt und wichtige Kenntnisse erlangt, die mich zu der Wissenschaftlerin, die ich heute bin, gemacht haben.
Danke für deine Antworten und viel Erfolg weiterhin!
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