Hochschulabschlüsse – Netzwerk Studienorientierung Brandenburg

Junge Frau, welche Studienunterlagen befreit in die Luft wirft. Campus Neues Palais Universität Potsdam.

Du schaffst das! Hochschulabschlüsse im Land Brandenburg

Als Hochschulabschluss wird der nach einem Hochschulstudium verliehene akademische Grad oder sonstige Studienabschluss bezeichnet. Je nach Wahl deines Studiengangs wählst du auch die Art deines Studienabschlusses. Mit dem Bologna-Prozess ging die Einführung strukturell angeglichener, gestufter Studiengangstypen (Bachelor- und Masterstudiengänge) einher. Dadurch sollten unter anderem die Vergleichbarkeit zwischen den Hochschulen als auch die internationale Mobilität und Zusammenarbeit von Studierenden und Hochschulangehörigen verbessert werden.

Die Leistungen, die du während deines Studiums erbringst, werden europaweit über das gleiche Verfahren abgerechnet: dem European Credit Transfer System (ECTS) mit der zugehörigen „Maßeinheit“, die in Deutschland „Credit Points“ oder „Leistungspunkte“ genannt wird.

ECTS-Punkte, bitte was?

Für jede Veranstaltung, die während des Studiums erfolgreich absolviert wird, gibt es sogenannte ECTS-Punkte (European Credit Transfer System. Kurz genannt Credit Points, meist auch LP (Leistungspunkte)). Sie werden im Europäischen Hochschulraum vergeben, um die Anrechnung von erbrachten Studienleistungen im In- und Ausland zu vereinfachen und eine internationale Vergleichbarkeit herzustellen.

Sie wurden festgelegt, um den zeitlichen Gesamtumfang deines Studiums und, damit zusammenhängend, einzelner Veranstaltungen zu quantifizieren. Ein ECTS-Punkt entspricht dabei einem Arbeitsumfang von 30 Zeitstunden pro Semester. Diese Zeit beinhaltet sowohl die Präsenzzeit in den Lehrveranstaltungen als auch das Selbststudium (Vor- und Nachbereitung der Lehrveranstaltung) sowie Prüfungen und Studienleistungen.

Um dein Studium in der Regelstudienzeit abschließen zu können, sollten pro Semester Lehrveranstaltungen im Umfang von 30 ECTS-Punkten belegt werden. Das ergibt rechnerisch einen Arbeitsaufwand von 900 Stunden pro Semester bzw. 37,5 Stunden pro Woche.

Der Bachelor ist der erste berufsqualifizierende Abschluss der akademischen Laufbahn. Zugleich ist er auch die Zugangsvoraussetzung für die Aufnahme eines Masterstudiengangs.

Regelstudienzeit

Die Regelstudienzeit umfasst sechs, sieben oder acht Semester zu insgesamt 180, 210 oder 240 ECTS-Punkten (30 ECTS-Punkte pro Semester).

Aufbau des Studiengangs

Der Aufbau eines Bachelorstudiengangs kann verschieden sein: Es gibt sowohl Ein-Fach-Bachelor als auch Kombinationsbachelor mit zwei oder drei Fächern. Oft ist im Studienverlauf ein bestimmter ECTS-Anteil für sog. Schlüsselkompetenzen oder Praktika vorgesehen. Schlüsselkompetenzen bündeln Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntniss[e], die für deine persönliche und soziale Entwicklung in der Gesellschaft, für dein Bewältigen komplexer Anforderungen der Berufswelt und für das Finden und Ausüben beruflicher Tätigkeiten relevant sind. Die Veranstaltungen für die Schlüsselkompetenzen sind den Anforderungen der entsprechenden Berufsfelder und den Inhalten des jeweiligen Studiengangs angepasst.

Der Master ist der zweite akademische Grad der mehrstufigen Studienstruktur. In einem Masterstudiengang werden die Inhalte des Bachelors spezialisiert und/oder darauf aufgebaut.

Zugangsvorraussetzungen

Die Zugangsvoraussetzungen sind in jedem Fall ein abgeschlossenes Bachelorstudium oder ein traditioneller Abschluss in einem einstufigen Studiengang (Magister, Diplom, Staatsexamen) und je nach Studiengang auch weitere spezifische Qualifikationen. Die Aufnahme eines Masterstudiengangs erfordert i.d.R. eine Bewerbung (eine Ausnahme betrifft an einigen Universitäten das Lehramtsstudium).

Regelstudienzeit

Je nach Masterstudiengang kann die Regelstudienzeit zwei bis vier Semester zu insgesamt 60 bis 120 ECTS umfassen; der Abschluss berechtigt grundlegend und hochschultypübergreifend zur Promotion an einer Universität.

Arten des Masterstudiengangs

Es gibt zwei Arten von Masterstudiengängen: konsekutive (nachfolgende) und weiterbildende.

Bei konsekutiven Masterstudiengängen werden die Inhalte des jeweiligen Faches aus dem Bachelorstudium vertieft. Zulassungsvoraussetzung ist dementsprechend ein Bachelorabschluss im gleichen bzw. in einem verwandten Fach. Weiterbildende Masterstudiengänge setzen neben einem ersten berufsqualifizierenden Hochschulabschluss oft auch berufliche Erfahrung voraus (meist in einem für den Studiengang relevanten Fach). Die weiteren Zugangsvoraussetzungen können sehr spezifisch ausfallen. Weiterbildende Masterstudiengänge sind für gewöhnlich gebührenpflichtig und können zum Teil berufsbegleitend studiert werden. Die Bezeichnungen der Studienabschlüsse werden von der Hochschule bestimmt und unterscheiden sich teilweise von denen der konsekutiven Studiengänge.

Als Promotion wird die Verleihung eines Doktorgrades bezeichnet, die durch eine Universität oder eine gleichgestellte Hochschule durchgeführt wird. Um diesen Abschluss zu erhalten, weist man im Rahmen eines Promotionsverfahrens die Befähigung zum selbstständigen wissenschaftlichen Arbeiten nach. Im Gegensatz zu Studienabschlüssen bzw. Hochschul- und Staatsprüfungen, die einen berufsbefähigenden Charakter haben, ist dieses Verfahren rein wissenschaftlich ausgerichtet. Um an einer Hochschule promovieren zu können, bedarf es eines wissenschaftlichen Hochschulabschlusses wie im Regelfall Master oder Staatsexamen.

Neben den bereits genannten Abschlüssen gibt es auch Studiengänge, deren Abschluss nicht an das Bachelor-Master-System angepasst wurde.

Das Staatsexamen

Ein Staatsexamen beispielsweise ist ein Abschluss, der von einer staatlichen Behörde verliehen wird. Ist die dazugehörige Prüfung bestanden, erhältst du die Befähigung zur Ausübung des studierten Berufes. Deutschlandweit schließen alle Studienabschlüsse der Fächer Human-, Zahn- und Tiermedizin, sowie Pharmazie und Jura und Lehramt mit einem Staatsexamen ab. In Brandenburg wird die Prüfung des Staatsexamens für Lehramtsstudierende ‚Zweite Staatsprüfung‘ genannt. Sie erfolgt nach dem Master-Abschluss und nach dem einjährigen Vorbereitungsdienst und umfasst Unterrichtsproben in den studierten Fächern sowie eine 40-minütige mündliche Prüfung. Rechtswissenschaftler:innen absolvieren die ‚Zweite juristische Staatsprüfung‘, in der die Pflichtfächer und das gewählte Berufsfeld mit dazugehöriger Untergruppe geprüft werden.

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